Die Schilddrüsenszintigraphie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion. Dabei steht die Diagnostik sog. „heißer Knoten“, die der Ort einer umschriebenen Überfunktion sind bzw. sog. „kalter Knoten“, die einem Knoten mit verminderter Funktion entsprechen, im Vordergrund.
Bei „heißen“ Knoten ist eine Bösartigkeit sehr, sehr unwahrscheinlich, aber sie können potenziell zu einer Schilddrüsen-Überfunktion, eventuell mit Symptomen wie Nervosität, Schwitzen, Unruhe, Herzklopfen und auch einem etwas erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko führen. Diese können auch bei noch normalen Blutwerten schon vorhanden sein und man findet nur in der Schilddrüsen-Szintigraphie Hinweise darauf. In diesem Fall kann eine sogenannte „Suppressionsszintigraphie“ als weitere Untersuchung helfen, sie zu beweisen oder auszuschließen.
„Kalte“ Knoten sind statistisch bei uns in Deutschland auch mit ca. 95 % Wahrscheinlichkeit gutartig, besitzen aber mit ca. 5 % ein leicht erhöhtes Krebsrisiko, weshalb in ihrem Fall eine weitere Abklärung empfohlen wird. Normalerweise wird eine Feinnadelpunktion zur Entnahme von Zellen aus dem Knoten und mikroskopischen Beurteilung empfohlen, aber es ist zur Risikoabschätzung auch eine sog. Mibi-Schilddrüsenszintigraphie möglich, z. B. bei sehr großen, mehreren oder ungünstig für eine Punktion gelegenen Knoten oder wenn Patienten eine Feinnadelpunktion nicht tolerieren.
Zur Untersuchung sollten aktuelle Schilddrüsenblutwerte (TSH basal, ggf. fT3, fT4, Anti-TPO, TRAK, Calcitonin, ggf. Anti-TG) und falls vorhanden, Unterlagen von Voruntersuchungen mitgebracht werden. Haben Patienten innerhalb der letzten 4–8 Wochen jodhaltiges Röntgenkontrastmittel erhalten, muss die Untersuchung in der Regel auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.